Wie schade, dass ich mein Lieblingsdirndl trotz ausschließlicher Behandlung in der Reinigung nach 3 Jahren schon so „geschafft“ habe – ich weiß gar nicht, wie ich das eigentlich geschafft habe?!?
Aber die Lösung ist ganz einfach: Aus Alt mach Neu!
Da ich das Knöchel-lange Dirndl sowieso schon einmal kürzen wollte, habe ich mich kurzer Hand dazu entschlossen, das Oberteil aus dem „gewonnenen“ Rockstoff neu zu gestalten. Also altes Oberteil abgetrennt – das war mit Abstand der einfachste Teil – und die bisherigen Zuschnitte einfach als Schnittmuster zurecht-getrennt!!!
So sehen meine Schnittmustervorlagen aus:
Auch das Zubehör – Hier Stäbchen – werden wieder verarbeitet. Nur das Bügelvließ zum Verstärken des Außen- und Innenstoffes ist neu.
Die Vorderseite:
Bei meinem Dirndl ist der Reißverschluss auf der Vorderseite. Dh. diese teilt sich in zwei Teile. Hier kann man nach Herzenslust noch Muster oder Applikationen einarbeiten. Ich habe mich für je eine Spitzenreihe, zwei Paspelreihen und 1 Ziernaht aus dem Oberteilstoff entschieden.
Zum Einnähen eines Paspelbandes sind recht viele Nähte sinnvoll. Zuerst die Paspel auf 1 Stoff festnähen, dann rechts auf rechts auf den anderen Stoff legen (wie auf dem linken Bild) und genau auf der 1. Naht noch einmal drübernähen. Dann den zweiten Stoffstreifen umbügeln und dicht an der Paspel feststeppen (wie auf dem rechten Bild).
Beim Innenfutter wird ein Dreieck für den Brustbereich eingearbeitet. Je mehr Holz vor der Hütten, desto größer 🙂
An das Innenfutter werden als Erstes die Stäbchen festgenäht. Ich habe wieder das Ursprungsdirndl als Vorlage zur Positionierung benutzt.
Zum Einnähen, einfach einen Stoffstreifen an allen Seiten umbügeln und auf die spätere Innenseite des Innenfutters nähen. Kurz vor dem Verschließen des letzen kurzen Endes noch das Stäbchen reinschieben.
Jetzt werden Außenstoff und Innenfutter noch zusammengenäht: an der Seitennaht und vorn beim Reißverschluss verdeckt (dann einmal stülpen) und die Ränder oben und unten werden einfach abgekettelt (wer eine Overlockmaschine hat, kann das natürlich richtig schön – wer sich den Luxus nicht leisten kann, behilft sich mit einem einfachen Zickzack-Stich).
Bei der Rückseite wird ganz ähnlich verfahren. Schnittmuster auflegen, Stoff für -außen und innen- zuschneiden, nach Belieben noch eine sogenannte Wiener Naht setzen (das sind die beiden Nähte, die einmal gebogen über den Rücken Verläufen) und evtl. eine Paspel darin einarbeiten.
Die abgekettelten Oberkante (bzw. mit Zickzack-Stick bearbeitet) bekommt am Ende noch einen extra Saum. Hier kann ein farblich passenden Schrägband verwendet werden oder wie bei mir, eines das aus dem gleichen Stoff per Hand hergestellt ist.
Bei meinem Dirndl ist der finale Schliff ganz einfach. Die Träger werden nämlich erst ganz am Ende nach vorn geschlagen und an der Vorderseite befestigt. Also am Besten erst einmal anziehen und schauen, wie weit die Träger eingefasst werden sollen, abstecken und festnähen.
Und weil es so „einfach war“, auf zu weiteren selbstgenähten Dirndl-Unikaten…. Ich halte Euch auf dem Laufenden 🙂


Auf den Hirsch gekommen!
wie schön!
wünsch dir einen guten start in’s neue Jahr.
❤
blanca
[…] Schritten [in so ausführlicher Kurzfassung wie möglich] zu beschreiben, wie man nicht nur ein Dirndl upcycled sondern ein komplettes Dirndl mit Stehkragen selbst näht. Folgt einfach dem […]