Das A&O einer Patchwork Babydecke

Das A&O einer Patchwork Babydecke

Anna & Olaf erwarten Nachwuchs! Wenn das keine tollen Neuigkeiten sind. Meine allerliebsten Glückwünsche. Und wenn das kein guter Anlass für eine weitere selbstgenähte Babydecke ist! Hier verrate ich euch nun mein A&O einer Patchwork Babydecke:

A&O 1 Stoff-Farbkombination: Wie schon bei der Babydecke für meine Zucker-Nichte Luise Lotte steht zuerst die Stoff- & Farbauswahl an. Bei einem Jungen fällt die Wahl ganz klischeehaft auf Blau- und Grüntöne, vielleicht Rot oder Gelb. Nach einigen Farbkombinationen und Rücksprachen mit guten Freundinnen fiel die Entscheidung auf ganz rechts: Blau-Grün-Gelb.

Farbkombi Orange-Braun Farbkombination Blau-Grün-Gelb

Tipp: Am besten einen stark gemusterten Stoff als Ausgangsbasis nutzen und diesen mit solchen Farben kombinieren, die bereits im Ausgangsmuster vorhanden sind. So geht man sicher, dass die Decke am Ende einen harmonischen Gesamteindruck macht.

A&O 2 Patchwork-Muster: Das ist mit der kreativste Part: das Muster des Babyquilts (meist der Oberseite der Decke). Hier fällt mir die Wahl jedes Mal wieder schwer: Vierecke, Dreiecke, Rauten, Windmühlen oder Sterne – oder doch alles in Kombination miteinander? Und was aus welchem Stoff? Welcher Farbe? Welches Muster?

Ich kann mich nie nur für ein (wiederkehrendes) Motiv entscheiden, dafür gibt es einfach zu viele tolle Möglichkeiten. Ich bevorzuge eher ein sehr abwechslungsreiches aber symmetrisches Muster. Von der Mitte aus arbeite ich mich vor und baue Stück für Stück andere Formen an den Seiten an – bis aus vielen einzelnen Teilen ein in sich zusammenhängendes kleines Puzzle entsteht. Da A&O zu den feierfreudigen Päarchen zählen, baue ich für den Kleinen kantige, schräge und wilde Formen ein.

Mustervorlage der Patchwork-Decke

Tipp: Danach die altbewährten, aus Kindheitstagen stammenden Buntstifte zücken und die Vorlage und einzelnen Felder wie in einem Malbuch farblich entsprechend der vorher getroffenen Stoffauswahl markieren. So findet nachher jedes Dreieck auch seinen richtigen Platz!

A&O 3 Zuschnitt: Ist die Mustervorlage erst einmal geschafft, heißt es nach Plan und gewünschtem Größenmaßstab: schneiden, schnibbeln, cutten und rollen bis alle Formen und Einzelteile gestückelt sind. Ich messe meine Vorlage immer mit dem Lineal nach, skaliere den Wert hoch auf die reale Größe und nehme für beide Seiten je einen Zentimeter Stoffzugabe hinzu. Fürs präzise Ausschneiden eignet sich besonders ein Rollschneider – wie ein extra scharfer Pizzaschneider – mit großem Geodreieck und Gummi-Schneideunterlage (oder ein großes Küchenbrett aus Holz, wie ich es immer nehme).
So bereite ich nach und nach alle Einzelteile vor und stapel große und kleine Dreiecke, Vierecke und Rauten, die zu einer Form gehören, gleich zusammen.
Um die Rückseite, die fütternde Fließeinlage und den Rand kümmer ich mich sicherhaltshalber immer zum Schluss, wenn die tatsächliche Endgröße feststeht – damit nicht doch hier oder da ein Zentimeter fehlt.

A&O 4 Pattern bilden: Jetzt geht es erst einmal an die Patchwork-Oberseite der Babydecke.
Zuerst die kleinsten Dreiecke und Quadrate in mittelgroße Formen, sogenannte Pattern, bringen. Meist sind dies dann Quadrate, die nach und nach wieder aneinander genäht werden. So sind alle Einzelformen aus einem Guss, hoffentlich weitestgehend deckungsgleich, und ergeben gerade, saubere Zwischenlinien.

Patchwork Quadratur einzeln und am Stück

Patchworkstern Einzelteile Patchworkstern am Stück

Tipp: Ob Nahtzugabe 1cm hin oder her. Ich nutze einfach immer den Nähfuß als Orientierung zum Stoffrand. Und um die Kreuzungen besonders passgenau hinzubekommen, stets darauf achten, die Ecken vorher mit Stecknadeln zu fixieren.

A&O 5 Bügeln: Geübte Hände können bestimmt auch ohne, aber sobald das Zusammennähen der Einzelteilchen beginnt, sollte man ein Bügelbrett mit heißen Eisen griffbereit stellen!

Tipp: Nach jeder Naht die zusammenliegenden Teile auseinander bügeln. Das zusammengenähte Stück kurz anwärmen, den unteren Stoff festhalten und zwischen beiden Stoffen von außen in Richtung Naht bügeln, bis über die Naht. So dass der obere Stoff umknickt und eine extra eingebügelte Falte, das Muster kontinuierlich mit sauberen Kanten wachsen lässt.

A&O 6 Vereinen: Wenn erst einmal alle Muster fertig sind, heißt es, die wenigen großen Stoffquadrate zusammenzunähen. Damit saubere Linien entstehen, die Nahtkreuzungen vorher rechts auf recht exakt aufeinanderlegen und am besten vorm Nähen feststecken.

Babydecke Patchwork-Teile Oberseite

Wenn alle Stoffteile zur ganzen Oberseite zusammengenäht sind, ein entsprechend großes Stück Fließeinlage und vom Rückseitenstoff zuschneiden. Wenn die Babydecke als Bodenuntergrund gedacht ist, ein dickeres Fließ verwenden. Für eine Zudecke genügt auch ein dünneres und weicheres Fließ.
Alle drei Lagen übereinanderlegen, glatt streichen und von der Mitte nach außen in regelmäßigen Abständen mit Stecknadeln zusammenstecken. So kann nix verrutschen und ungewünschte Falten haben keine Chance.

Tipp: Für einen schönen Rand nähe ich vor dem Steppen alle drei Lagen an der Außennaht zusammen. Dafür zuerst die Fließeinlage ausbreiten, darüber die fertige Oberseite (richtige Seite nach oben) und darauf die Rückseite verkehrtherum (richtige Seite nach unten) legen. Den Rand bis auf eine große handbreite Lücke zusammennähen. Über die Lücke die Decke nach außen stülpen und danach mit einem einfachen Geradstich eng an der Kante schließen. Jetzt erst mit dem Steppen beginnen.

A&O 7 Quilten: Durch das Steppen (auf englisch to quilt) bekommt die Decke nochmal Struktur und Halt. Wer einen freien Nähmaschinenkopf hat, kann hier auf größeren, eher ungemusterten Stoffstellen noch die unterschiedlichsten Formen hinein nähen. Ich gehe meist die bestehenden genähten Muster nach, indem ich zum Beispiel einen Stern umrande oder direkt in die Naht steche. So kann man nach und nach das Muster auf die Rückseite übertragen.

Nahaufnahme der Patchwork Babydecke für Anna&Olaf

A&O 8 Personalisieren: Den letzten Schliff bekommt so eine Decke mit dem Namen des zukünftigen, glücklichen Besitzers. Diesen sticke ich per Hand hinein – geht mir leichter von der Hand.
Außerdem darf der Kleine, Eltern, Familie und Gäste auch gern wissen, von wem diese Decke kommt. Dafür möchte ich mir ein eigenes Etikett zulegen und dieses am Rand mit einnähen. Noch bin ich allerdings nicht soweit, drum reicht hier der Name des Kleinen.

Babydecke mit Namen

ET VOILÀ

A&O Babydecke

Die ganze Patchwork Babydecke auf einen Blick

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4 Comments

  1. Wunderschöne Decke!!!!Man sieht sofort wie viel Mühe und Arbeit das war.

    Eine Frage:die Vorlage die du mit Buntstiften ausgemalt hast, ist die von dir selbst erstellt oder hast du aus dem Netz, einem Buch oder so?
    Ich würde super gerne nach dieser Vorlage auch eine Decke nähen.

    1. Hallo Kati, freut mich sehr, dass dir das Muster so gefällt! Tatsächlich ist die Vorlage von mir selbst kreiert, einfach aufgemalt auf einem A4 Blatt. Dh. Bis auf das Foto hier gibt es nix zum ausdrucken oder so. Evtl kannst du es ja nachmalen (inklusive Kästchen zählen 😉). Viele Grüße, Franzi

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